Was bitte ist Dispokinesis? – kurz erklärt

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Was bitte ist Dispokinesis?
Was bitte ist Dispokinesis?

Dispokinesis ist eine speziell auf die Bedürfnisse für Musiker entwickelte Körpermethode, die einen speziellen Ansatz zum Umgang mit Spielbeschwerden, Schmerzen beim Spielen, fokaler Dystonie und Bühnenängste bietet. Der ganzheitliche Blick auf das Musizieren und den Menschen fördert den künstlerischen Ausdruck und eine präventive Instrumental- und Gesangsdidaktik. Die Methode wurde in den 50er-Jahren von dem niederländischen Musiker und Physiotherapeuten Gerrit Onne van de Klashorst entwickelt und basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der funktionellen Anatomie, Neurophysiologie und Entwicklungspsychologie.

Verbesserung der Körperwahrnehmung durch die Urgestalten der Dispokinesis

Ausgehend von dem Basisprogramm, den sogenannten „Urgestalten“ (Originals) arbeitet die Dispokinesis konkret mit dem Musiker am Instrument, Atem oder der Stimme, um die Ausdrucksfähigkeiten wieder herzustellen. 

Die Methode beinhaltet ganz instrumentenspezifische Übungen, die darauf abzielen, die Körperwahrnehmung zu schulen, um Fehlhaltungen zu korrigieren und übermäßige Spannungen abzubauen.
In diesen speziellen Übungen werden Körperhaltungen im Liegen, im Vierfüßlerstand, im Sitzen und auch im Stehen eingenommen, um ein differenziertes Körpergefühl zum Musizieren mit dem Instrument oder der Stimme zu entwickeln.

Disponiert sein als Grundlage künstlerischen Ausdrucks

Dieses Körpergefühl nennt man in der Dispokinesis „Disponiert“ sein. „Disponiert“ zu sein beschreibt einen Zustand des natürlichen Zusammenspiels von Geist und Körper, das die inneren Klangvorstellungen motorisch frei nach außen übersetzt. Die ursprüngliche Disposition des Musikers kann jedoch im Laufe des Lebens verloren gehen und durch künstlich hervorgebrachte Ausdrucksformen ersetzt werden. Dafür können Erziehung, falsche Vorbilder, unreflektiertes Befolgen von Anweisungen, psychische Faktoren wie Stress, Erfolgszwang, Ehrgeiz, Angst und viele andere Gründe die Ursachen sein.

Durch diese Wahrnehmungsschulung, die darauf abzielt, die Bewegungseffizienz, Körperwahrnehmung und -haltung beim Musizieren zu verbessern, werden individuelle Probleme von Musikern sichtbar und letzten Endes behandelbar.

Individualität steht bei der Dispokinesis im Vordergrund

Mit dieser körperlichen Erfahrung wird jede Musikerin und jeder Musiker mit einem individuellen „Besteckkasten“ zur Selbsthilfe ausgestattet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die individuellen anatomischen Voraussetzungen des Musikers gelegt und wie diese im Einklang mit der Schwerkraft optimal genutzt werden können.

Dispokinesis kann von Menschen in jedem Alter und körperlichen Zustand genutzt werden, um die Haltung, Bewegungskoordination und -effizienz und den musikalischen Ausdruck zu verbessern. 

Dabei liegen die Stärken der Dispokinesis gleichermaßen in der Prävention wie in der Behandlung von Spielbeschwerden, Bühnenängsten bis hin zur fokalen Dystonie.

Und klingt das interessant für Dich? Hast Du Lust mehr darüber zu erfahren, dann schreibe mir einfach eine E-Mail an info@albrechtreese.de und wir klären miteinander, ob die Dispokinesis Dir und Deinem Musizieren weiterhelfen könnte.

5 Kommentare

  1. Hallo Albrecht,
    vielen Dank für diesen Artikel. Ich selbst spiele kein Instrument. Gleichzeitig habe ich meine Kinder dazu gebracht, ein Instrument zu erlernen. Meine Tochter hat das Klavier wegen Schmerzen im Nacken aufgegeben. Wahrscheinlich hätte eine Dispokinesis geholfen. Eine spannende Idee.

    Herzliche Grüße

    Jutta

    PS: Sie spielt jetzt Saxophon und ist glücklich mit dem Instrument.

  2. Hallo Albert,
    das Glücksrad hat mich hergeführt und ich habe noch nie von Dispokinese gehört. Ich bin auch überhaupt nicht deine Zielgruppe, ich spiele kein Instrument und singen klingt nicht so schön. Wobei, da gibt e definitiv einen Verbindung. Ich bin jedoch ein großer Fan von Körperarbeit und vielleicht kann ich ja tatsächlichen den Musiker:innen unter meinen Bekannten mal davon berichten. Herzliche Grüße Silke

  3. Hallo albrecht,

    mich hat das Glücksrad hergeführt. Leider spiele ich im Moment- mangels Zeit- kein Instrument. Ich habe aber Gitarre, Trompee und Saxophon gelernt und würde gerne Saxophon wieder anfangen.
    Dein Artikel ist interessant und ich habe wieder etwas dazu gelernt. Danke.

  4. Lieber Albrecht!
    Ich spiele als Wiedereinsteiger Gitarre und merke nach längerem Üben, wie verspannt ich dann bin. Wenn ich dann daran denke, dass ich das täglich machen müsste, wäre Dispokinesis bestimmt eine gute Sache. Davon hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Danke für die Aufklärung.
    Liebe Grüße Anke

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